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Auch das Technische Institut kennt seit 1949 einen beständigen Aufschwung. Nachdem die landwirtschaftliche Abteilung in den ersten Jahren noch nicht ganz den erhofften Zuspruch gefunden hat (wie u.a. auch der Korrespondenz von Jean Rentgens hervorgeht), geht es ab Ende der fünfziger Jahre jedoch strukturell rasant voran, u.a. mit der Einrichtung ständig neuer Abteilungen, die dem veränderten beruflichen Bedarf in der Eifel entsprechen. Hier ein Abschlussfoto aus dem Jahr 1969, also genau zwanzig Jahre nach Gründung des „TI“, wo allein schon die Anzahl Schüler in der 1. Mechanisch-Beruflich und 1. Mechanisch-Technisch den gestiegenen Stellenwert der fachkundlichen Ausbildung unterstreicht. Übrigens ist es das letzte Jahr, dass Direktor August „Gus“ Straetemans (hintere Reihe, neunter von links) dem Technischen Institut vorsteht. Ihm folgt zu Beginn des neuen Schuljahres, 1969-70, Leo Veithen im Amt.
Am 29. April dieses Jahres verstarb nach langer Krankheit im Alter von
76 Jahren unser ehemaliger Lehrer und Direktor, August Straetemans. Am
8. Dezember 1954 wurde er in Tongeren zum Priester geweiht und wurde
schon ein Jahr später Lehrer an unserer Schule, wo er von 1955-1972
ununterbrochen unterrichtete. Er absolvierte sein Philosophie-Studium
in St. Truiden, sein Theologie-Studium in Lüttich und 2 Jahre
Agronomie-Ingenieur in Löwen. An unserer Schule unterrichtete er
Mathematik, Physik, Chemie/Biologie, Religion, Latein, Griechisch,
Französisch sowie Geschichte und Erdkunde. Von 1963-1969 übernahm er
zusätzlich zum Unterricht, in Nachfolge von Henri Dethier, die
Direktion des Technischen Institutes und vertrat in 1970/1971 ein Jahr
lang Joseph Pankert in seiner Funktion als Direktor der Bischöflichen
Schule. 1973 wurde er Direktor des Heidberg Instituts in Eupen. Nach
1976 wurde er zum Pfarrer von Stevoort und anschließend zum Dechanten
der Voeren ernannt. An unserer Schule, wo er 17 Jahre tätig war,
schätzte man seine Gewissenhaftigkeit und sein Organisationstalent.
Sein Tafelbild war z.B. von einer bewundernswerten Übersichtlichkeit
gekennzeichnet: klar strukturiert und in vorbildlicher Handschrift.
Jahrelang entwarf er in den Ferien die Stundenpläne der Schule, ohne
Organisationstafel, am Schreibtisch, was ein phänomenales Gedächtnis
voraussetzt, das er ohne Zweifel hatte. Davon berichten ebenfalls
Lehrer,die ihn nach Unterlagen fragten: er konnte ihnen sagen, wo in
seinem Büro in welchen Stapel Papier, auf welcher Höhe, sie diese
Unterlagen finden konnten. Und es stimmte immer. Seine Autorität, als
Lehrer und als Erzieher war unumstritten. Sieht man die Fächervielfalt,
die er unterrichtete, ahnt man die Intelligenz und auch den
Arbeitseifer, die ihn auszeichneten.
Wir danken ihm, der ebenfalls maßgeblich am Aufbau des Technischen
Instituts beteiligt war, für sein Wirken an unserer Schule. Möge Gott
ihm, dem tiefgläubigen Menschen, den ewigen Frieden in seinem Reich
zuteilkommen lassen. Auf seinem Totenzettel stand ein Gedicht von TOON
HERMANS, dessen letzte Strophe wir hier wiedergeben möchten:
"en geef me nu mijn hoed
adieu, nu moet ik gaan
ik vond mijn leven goed
ik heb mijn best gedaan. »
Wir danken ihm für alles, was er für uns getan hat.
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