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Ein Beitrag von Gerd Hennen

Kräuter – Kraft aus der Natur

Projekttag 2.B – Schuljahr 2013-14


St.Vith.- Im vergangenen Jahr lud das Lehrerteam während der „ProWo“ zum Projekt „Kräuter – Kraft aus der Natur!“ ein.  Die teilnehmenden Schüler waren so begeistert, dass das Team im Rahmen des Sachkundeunterrichtes dieses Naturthema erneut aufgreifen wollte.  Am vergangenen Montag war es soweit – im benachbarten Naturareal des Bahndammes begaben sich 32 Schüler der 2.B mit ihren Lehrern auf Entdeckungsreise durch die Welt der Kräuter.

Verstärkung bekamen die Lehrer von den beiden Naturführerinnen Elisabeth Udelhoven und Christel Pieper, die im Rahmen von Natagora-BNVS-Workshops eine Menge Erfahrung im Bereich der „Wildkräuter“ besitzen.

Selbstversorger

Nach der Vormittagspause wurden die Gruppen eingeteilt und unter der sach- und fachkundigen Führung der beiden Naturpädagogen begaben sich die Schüler auf „Futtersuche“.  Ziel war es nämlich, das eigene Mittagessen aus der Natur zu besorgen.  Auf dem Weg durch das Bahndammgelände gaben die Pädagoginnen wichtige Erklärungen zu den verschiedenen Kräutern und deren Wirkungs- und Anwendungsbereiche.  Neben den klassischen Pflanzen wie Löwenzahn und Brennnessel wurden auch Spitzwegerich, Girsch, Frauenmantel, Bärenklau, Buchenblätter sowie Himbeer- und Wilde-Erdbeerblätter gesammelt.  Nach anderthalb Stunden der Suche waren alle Körbe prall gefüllt, so dass die Schüler sich in der alten Internatsküche im Kellerbereich des Gymnasiums versammelten.  Hier wurde gemeinsam gekocht.  Zunächst mussten die gesammelten Wildkräuter sortiert und gewaschen werden.  Eine andere Gruppe schnitt Zwiebel und würfelte Kartoffeln.  Die Brennnesseln wurden zusammen mit den Kartoffeln und den Zwiebeln in Wasser gekocht und schon nach kurzer Zeit füllte sich der Küchenraum mit dem Duft lecker-deftiger Wildkräutersuppe.  Die Buchen-, Erdbeer- und Himbeerblätter sowie die Tannenknospen wurden indes in Wasser gekocht und zu einem leckeren Tee weiterverarbeitet.  Dieser wurde nur mit ein wenig Honig gesüßt und schmeckte echt lecker.

Kräuterbutter, Brennnesselsuppe und Wildkräutersalat

Die übrigen Wildkräuter wurden ebenfalls gewaschen und dann von der „Schneidecrew“ klein gehackt.  Dieses Hack wurde dann mit der gekauften Büllinger Butter vermischt und ergab eine leckere, selbst gemachte Kräuterbutter.  Von der Bäckerei kamen Baguette-Brötchen, die mit der leckeren Kräuterbutter bestrichen die Vorspeise unseres Mittagessens darstellten.  Inzwischen war auch die Suppe soweit klar und musste nur noch gemixt werden.  Die Suppe sah optisch tiefgrün nicht nur gut aus, sondern schmeckte darüber hinaus auch noch lecker und fand somit bei den Schülern einen „reißenden Absatz“.  Die übrig gebliebenen Kräuter verarbeitete Elisabeth Udelhoven zu einem ebenfalls leckeren Wildkräutersalat. Nach diesem opulenten Mahl wurde die Küche, die mitunter einem kleinen „Wildkräuter-Schlachtfeld“ glich, gemeinsam aufgeräumt.  Hierbei mussten die Schüler sogar einen eigenen Reparaturdienst für das Spülbecken abstellen.  Aus dem Siphon fischten die emsigen „Handwerker“ zwei Messer, die den Abfluss verstopften.

Tannensirup

Nach getaner Arbeit stellte Elisabeth und Christel die Nachmittagsaufgabe vor.  Hier sollten die Schüler Tannenknospen sammeln, die dann zu einem Sirup weiterverarbeitet wurden. Die Schüler zeigten sich verblüfft, wie einfach ein leckerer und darüber hinaus auch „heilsamer“ Sirup hergestellt werden kann.  Die Tannenknospen (3/4) wurden in einem schmalen Glas einfach mit grobem Kandiszucker (1/4) aufgefüllt.  Allein durch die Sonneneinstrahlung gelangt der Wirk- und Geschmacksstoff der Tannenzweige in den Zucker und bildet so den Sirup, den man zum Speiseeis servieren, auf Pfannkuchen streichen oder aber bei Husten und Halsschmerzen als Heilsirup zu sich nehmen kann. Auf dem Weg über den Ravel erklärte uns Elisabeth noch die Herstellung einer „Löwenzahn“-Trompete.  Ein gelungener Tag, der mit Sicherheit auch in den kommenden Jahren in ähnlicher Form im Rahmen des Sachkundeunterrichts angeboten werden wird. (gh)